Montag, 17. März 2008

the medium is the message

Borges war ein elitärer Schriftsteller und wird es bleiben, sofern man das wertfrei sagen kann. Er wandte sich an die, die ihm zuhören mochten, und scherte sich nicht um die anderen. Vielleicht ist das der Schlüssel zu seiner Doppelköpfigkeit, wie sehr es sich auch lohnen mag, Borges im Licht der Computerbildschirme zu studieren: Er scherte sich nicht, während sich das Internet gefräßig um alles und jedes schert, auch das Blödeste und Niedrigste. Dafür brauchen wir es, gewiss, und offenbar wollen wir es sogar und sind also selbst schuld: aber zugleich entfernen wir uns von der Möglichkeit zur Versenkung, die vor der Ankunft dieses konzentrationstötenden Mediums einmal existierte.

Paul Ingendaay, F.A.Z. vom 12. Februar 2008, S. 31

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

hola tob...perdon blorges!

ich habe grade gesehen, dass du dieses sommersemester dein wohl erstes eigenes Proseminar leitest. Gratuliere! wenn ich nichts anderes zu tun hätte dann würde ich Dienstag um 11 uhr nach Golm kommen. keine angst, das ist keine drohung. viel erfolg! ich bin in der romanistik auch endlich scheinfrei und bastele an meiner letzten spanischen Hausarbeit...El rock nacional durante la dictadura Argentina.

Grüße aus der Salzburger Strasse...hops rüber in die Goltz
;-)