Montag, 16. März 2009

Jim Cramer on Jon Stewart's show

Vielleicht muss man das erklären: Jim Cramer hat eine Show im US-Fernsehen mit dem zu diesen Zeiten passenden Namen "Mad Money", in der er wie in einem Hobbyzimmer für überkokste Investment Banker steht, rumspringt und die Kamera anschreit, man möge doch bitte diese Aktien verkaufen (Sell, sell, sell!!) oder möglichst jene Fonds kaufen, um dann in einer Videoschnitt-Geschwindigkeit von einem Gedanken alle zwei Sekunden zu erklären, warum das auch noch sinnvoll sei. Dieser Marktschreier des Turbokapitalismus, auf den nun alle schauen, als hätten wir ihn schon hinter uns (nicht den Marktschreier), wird jetzt interviewt von dem vielleicht besten politischen Journalisten der USA, Jon Stewart.

Der etwas merkwürdige Twist an dieser ganzen Geschichte ist nur, dass Jon Stewart eigentlich ein Comedian ist und seit neun Jahren eine Art CNN-Parodie als Comedy-Show moderiert. Erstaunlich an diesem Mann ist die Tatsache, dass ihn sein Job, der darauf abzielt, die absurde Szenerie US-amerikanischer Politik satirisch auf die Spitze zu treiben, zu einem präzise analysierenden und messerscharf fragenden Journalisten gemacht hat. Stewarts Interviews sind legendär, weil bissig, authentisch und hochkonzentriert. Dass diese Konstellation auch noch unterhaltsam ist (und zwar schon seit Jahren mehr als die etwas abgehangenen Late-Night-Dinosaurier Leno und Lettermann), bleibt wohl das ewige Alleinstellungsmerkmal US-amerikanischer Unterhaltungsindustrie, die eben doch meistens ein paar Neuronen weiter ist als der Rest.

Enjoy.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo blorges,

kennst du schon www.theonion.com?
Ist auch eine schöne Satireseite.

Viele Grüße, annalphabetin :-)