Freitag, 17. Februar 2006

bloogeln

der entscheidende reiz bei dem versprechen einer publizistischen präsenz im netz ist nicht das reine hochladen einer wie auch immer ausdifferenzierten textdatei. es ist allein das wissen um die (zwangsläufige) registrierung der eigenen existenz (und das sind: unsere texte) durch die maschinen. die crawl-roboter, die uns registrieren, und über die wir uns überhaupt erst die hoffnung auf publikum machen können.

ohne das (wenn auch rein mechanische) wohlwollen der registrierroboter gibt es uns nicht im netz. sie sind unsere werbeträger, unsere agenten, unsere massenwirksamen mäzene. ihr aufmerksam werden auf uns ist die quelle für die aufmerksamkeit vielleicht eines, vielleicht vier, vielleicht dreitausend leser in einem monat.

unser leser, unser lektor, ist dieses programm, das uns (letztlich wertfrei und nüchtern) absucht nach verwertbarem material, das es dann für seinen daseinszweck - das herstellen völlig arbiträrer informationsketten - ansaugt, abruft, durchsucht, nackt macht.

wir liefern uns diesen mechanismen aus und wissen das. all das geschieht im tiefsten bewusstsein der eigenen unersättlichen eitelkeit.

schriftlich fixiertes identitätenspiel im spotlight der maschine, deren berechenbarkeit wir glauben, einmal verstanden zu haben.

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