Dienstag, 12. September 2006

Flaubert schreibt

kürzlich stieß ich in einem interview der wiener stadtzeitung falter bereits auf dieses flaubert-zitat und lese es jetzt erneut in moras rede zu ehren von ingeborg bachmanns 80stem geburtstag. bachmann selber zitiert flaubert so, wenn auch leicht abgewandelt (bei ihr geht das recht verloren oder, wie mora vermutet: der trotz und heroismus) in malina, roman der bachmann, 1971 erschienen.

im grunde fasst dieser gedanke den kern einer jeden um die darstellung der (menschenmöglichen) wirklichkeit bemühten künstlerischen anstrengung, hier: der literarischen. er benennt die quelle der motivation, besser: der notwendigkeit, welterfahrung (zeitgenössischer: lebenswissen) ästhetisch zu konkretisieren.


avec ma main brûlée, j'ai le droit maintenant d'écrire sur la nature du feu.

mit meiner verbrannte hand, habe ich nun das recht, über die natur des feuers zu schreiben.

gustave flaubert, correspondance



wer diesen satz googlet, stellt fest, dass es neben der bachmannschen und der von mora offenbar noch ein paar andere varianten dieses zitates gibt.

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