Dienstag, 21. März 2006

extranjero extraviado

heribert prantl hat sich heute in der sz über den hier bereits erwähnten ausländertest geäußert. anbei die wichtigsten aussagen im paket. sozusagen prantl to go (without sugar, please. yes. thanks. what? no, no cookies, gracias).

im grunde geht es darum (ich zitiere gleich, einen moment, man muss ja immer aufpassen, copyright lauert an ALLEN ECKEN!), dass diese tests, einer in hessen, einer in baden-württemberg, die vorgeben, eine einbürgerung einzuleiten, die betreffenden kandidaten eben als das, als bürger, nicht behandeln. sondern als gegner. als potenzielle gefahr. als pauschal auf schlagzeilen-urteile reduzierte und potenziell undemokratische, intolerante, homophobe und antisemitische zeitgenossen. wir wissen jetzt also. wer hesse oder schwab werden will, finde gefälligst schwule toll, juden, nein, israel (!) spitze und der habe sich gefälligst an die wichtigsten werke goethes (gööötäs) und schillers (schällaa) zu erinnern, besser: zitieren. oje...

aber geben wir doch heribert das wort:

beide fragebögen zeigen eine gewisse freude daran, den bewerber zu zwiebeln, beide sind ein neues exempel dafür, für wen hierzulande ausländerpolitik gemacht wird: nicht für einwanderer, sondern für deutsche wählerinnen und wähler. [...] der ausländer als objekt polarisierender politik ist in der bundesrepublik seit jeher wichtiger als der ausländer als subjekt der integration. [...] Man kann von einem einbürgerungsbewerber nicht mehr verlangen als von einem durchschnittlichen deutschen hauptschulabgänger. [...] staatsbügerschaftspolitik sollte auf die einladung hinauslaufen, deutscher zu werden und sich dafür anzustrengen; tatsächlich aber funktioniert sie wie eine ausladung.

und dann, der wahre und wichtigste satz dieses kommentars (und bitte jetzt nicht denken, ich würde dabei verklärt in die gegend schauen: es ist anders. ich schaue ernst und richtend auf die mitarbeiter der amtsstuben):

integration ist sprache plus phantasie

und dann noch ein kluger satz in der faz(.net), dieses mal von thomas schmid: wir sind nicht fähig, überzeugend für das regelsystem zu werben, das wir selbst nicht als gelebt und selbstverständlich empfinden.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo, ich nicht sprechen deutsch, aber Ich bin der Editor von Sarita Cartonera von Lima, so, am erst, Danke für das link und am zweite, unsere website ist www.saritacartonera.com

Vielen dank.

jaime vargasluna