Montag, 20. März 2006

gewohnheit: bleistift

so wie mit den ritualen verhält es sich auch mit ihren kleinen schwestern, den gewohnheiten. sie tendieren dazu, sich zu sammeln, sich langsam einzuschleichen und erst nach mehrfacher, teils jahrelanger praxis als das zu erweisen, was sie sind: mechanismen der vergewisserung. strategien einer gewissen absicherung gegenüber, besser: findung einer haltung zu den dingen.

so auch hier: überschreibungen, glossen, kommentierung.

am objekt: buch.

gewohnheit (ich habe sie gerade an mir festgestellt): nur mit bleistift. angemessene farbe. der bleistift gehört zur gleichen familie wie die schwarze druckertinte. der kuli verhält sich dazu wie die zugeheiratete tante, die sich nur für das erbe, nicht für das eigentliche interessiert. die sich zudem (vor allem in blau!) viel zu sehr aufdrängt. kulis suggerieren abschluss und endgültigkeit und verleiten uns dabei zu einer täuschung über uns selbst. so sind mir in blau meine randbemerkungen eher peinlich und im allgemeinen gelingt es, dieses völlig überflüssige gefühl zu vermeiden. also bleistift.

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