Sonntag, 15. Januar 2006

digitale literatur

scheitert an dem versprechen neuer inhalte durch die illusion einer neuen form.

sie ist nicht neu. sie dynamisiert nur die vorhandenen funktionsprinzipien des textes. er ist, so wie er ist, schon immer gewesen.

kombinatorik gibt ihm eine neue lektüregeschwindigkeit, eine alternierende chronologie. der faktor zeit erlaubt einen gewissen grad an inszenierung. die einbindung anderer zeichensysteme relativiert den absoluten wert der buchstaben (er schränkt sie ein).

aber das alles ist nicht neu. es ist nicht fundamental anders zu dem kosmos an künstlerischen, ästhetischen, theoretischen und alltäglichen ausdrucksformen von schrift, die seit jahrhunderten, seit jahrtausenden entwickelt werden.

das alles (hier: das digitale) ist nur ein neuer grad der ausdifferenzierung.

theoretisch interessant (und kompliziert). literarisch unbedeutend.

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